Dr. med. Henning Jäschke

Lungenfunktion


Die Lungenfunktionsdiagnostik ist ein Oberbegriff für unterschiedliche Untersuchungsverfahren, mittels derer die Atemvolumina der Lunge bestimmt werden können.

Die gebräuchlichste – und auch in unserer Praxis durchgeführte – Lungenfunktionsmessung ist die Spirometrie. Bei ihr wird mit einem Flusssensor der Luftstrom beim Atmen gemessen.

Da die Strömung während der gesamten Ein- und Ausatemphase kontinuierlich gemessen wird, lassen sich bei der Spirometrie neben der maximalen Atemstromstärke – dem so genannten Peak Flow (PEF) – auch die Atemstromstärken (maximal expiratory flow, MEF) in den verschiedenen Ausatmungsphasen bestimmen. Zusätzlich werden auch verschiedene Lungenvolumina, wie das maximal atembare Lungenvolumen – die Vitalkapazität (VC) –, sowie weitere Messgrößen bestimmt. Eine sehr aussagekräftige Messgröße ist dabei das Verhältnis von maximaler Atemstromstärke zum maximal atembaren Lungenvolumen. Diesen Wert nennt man Einsekundenkapazität (FEV1). Besonders bei chronischen Lungenleiden hat die FEV1 als Verlaufsparameter eine große Bedeutung.

Da bei allen Erkrankungen, die mit einer Verengung der tiefen Atemwege einhergehen – aufgrund des so genannten Bernoulli-Effektes – im wesentlichen nur die Ausatmung betroffen ist, stützt sich die Diagnostik üblicherweise nur auf die Bestimmung der Atemstromstärken der Ausatmungsphase.

Computergestützte Geräte wie das, welches wir in unserer Praxis verwenden, können das Ergebnis der Spirometrie in Form einer Fluss-Volumen-Kurve graphisch darstellen.

Diese Darstellung hat die höchste Aussagekraft. Sie lässt auch Frühstadien krankhafter Veränderungen leicht erkennen.

Die graphische Darstellung ist zudem äußerst wichtig, da sie die Mitarbeit des Patienten bei der Messung erkennen lässt, denn ein korrektes Messergebnis kann nur bei optimaler Mitarbeit ermittelt werden.

Tatsächlich können einige Lungenfunktionsmessgeräte sogar die Dehnfähigkeit der Lunge bestimmen und auf diese Weise bindegewebig-narbige Veränderungen des Lungengewebes – wie sie bei Asthma, COPD oder Lungenfibrose auftreten können – aufdecken, ohne das dafür eine Gewebeprobe entnommen werden müsste.

Unser Gerät verwendet hierzu die so genannte Impulsoszillationsmethode.

Sollte die Spirometrie Hinweise auf eine Verengung (Obstruktion) der Atemwege (Bronchien) ergeben, so kann mit einem Bronchospasmolysetest ermittelt werden, ob diese Obstruktion durch Anwendung eines bronchialerweiternden Atemsprays (Bronchospasmolytikum) behoben oder zumindest gebessert werden kann.