Dr. med. Henning Jäschke

Impfung


Die gegen Gelbfieber eingesetzte Impfung ist sicher und effektiv. In einigen Ländern besteht deshalb sogar Impfpflicht für einreisende Personen.

Der Impfschutz setzt bei 95 % der Geimpften nach 10 Tagen ein und hält mindestens 10 Jahre an (in einer Studie wurde 30 Jahre nach der Impfung in 81 % der untersuchten Personen Antikörper festgestellt).

Relativ häufig (in ungefähr 20 % aller Fälle) führt die Impfung zu milden, grippeähnlichen Symptomen.
Sehr selten (in weniger als einem Fall auf 200.000 bis 300.000Impfungen) kann eine YEL-AVD (yellow fever vaccine-associated viscerotropic disease) auftreten, welche in 60 % aller Fälle zum Tode führt. Dies ist sehr wahrscheinlich auf einen genetischen Defekt im Immunsystem zurückzuführen. Alter ist ein großer Risikofaktor, in Kindern liegt die Komplikationsrate ungefähr bei einem Fall auf 10 Millionen Impfdosen.

Eine zweite schwere Nebenwirkung kann eine Infektion des Nervensystems, eine sogenannte YEL-AND (yellow fever vaccine-associated neurotropic disease). Diese Komplikation kann in einem Fall auf 200.000 bis 300.000 Impfungen auftreten und führt in weniger als 5 % der Fälle zum Tod führt.

Der Impfstoff ist laut
Hersteller nicht für Säuglinge unter sechs Monaten – laut WHO nicht unter neun Monaten geeignet. Bei Personen ab 60 Jahren ist wegen eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen die Indikation für die Erstimpfung streng zu stellen. Schwangeren sollte der Impfstoff nur nach strenger Risiko-Nutzen-Abwägung verabreicht werden, da keine Daten zur Sicherheit vorliegen.

Kontraindiziert ist die Impfung bei immungeschwächten Personen – bei einer HIV-Infektion sollte nur bei vorhandener Immunfunktion eine Impfung vorgenommen werden.

Aufgrund der Herstellungsmethode darf der Lebendimpfstoff nicht an Allergiker gegen Hühnereiweiß verimpft werden.

Zu einer vorherigen Gabe von Immunglobulinen (passive Impfung) muss bei Impfungen allgemein ein Abstand von mindestens drei Monaten eingehalten werden. Andere Lebendimpfstoffe (Mumps, Masern, Röteln) sollten entweder gleichzeitig oder im Abstand von vier Wochen verabreicht werden.