Dr. med. Henning Jäschke

Verfahren

Verfahren des Kinesiotaping

 
Der Heilungserfolg der Kinesiotaping-Methode basiert auf dem Prinzip eines aktivierenden Einwirkens auf die verletzten Strukturen.

Bereits kurze Zeit nach Auftragen des Tapes erfährt der Patient die Wirkung der lymphatisch und zirkulatorisch wirkenden Massage, die über die gesamte Dauer der Anwendung anhält. Erfreulicherweise sind nahezu alle von muskulären Schmerzen geplagten Patienten bereits kurz nach Aufbringen des Tapes schmerzgelindert, manche werden sogar fast schmerzfrei.

Knieschmerzen durch Meniscusschäden, degenerative Veränderungen oder Rückenprobleme durch Bandscheibenvorfälle u.a. haben ihre Schmerzursache häufig in einer muskulären Dysbalance.

So lassen sich bei akuten Rückenschmerzen zumeist schmerzhafte Druckpunkte beidseits entlang der Wirbelsäule ausmachen. Die Muskulatur ist nahezu immer massiv verspannt. Rückenschmerz ist eine der häufigsten Behandlungsindikationen für das Kinesiotaping.

Das Kinesiotape wird - je nach Beschwerdebild - in unterschiedlicher Weise aufgebracht: entweder unter Vordehnung des Tapes, oder unter Vordehnung der betroffenen Hautpartie. Zuschnitt und Klebeverlauf des Tapes werden dem jeweiligen Erfordernis angepasst.

Die beschichtete Oberseite des Tapes besteht aus 100% Acryl; die Dehnfähigkeit des Tapes ist mit der unserer menschlichen Haut vergleichbar. Das Tape aus Baumwollmaterial absorbiert den Körperschweiß während sich die Haut darunter ungestört entwickeln kann. Das Tape kann theoretisch über Wochen getragen werden und ruft nur in äußerst seltenen Fällen Hautreizungen hervor.

Da das Tapematerial sehr gut haftet und sich als äußerst robust erweist, sind selbst Wasserkontakt und sogar der Schwimmbadbesuch problemlos möglich. Dennoch wird in der Regel nach etwa einer Woche eine Erneuerung des Tapes erforderlich sein.
Die Gesamtdauer der Behandlung orientiert sich letztlich am Grad der Patientenbeschwerden. Nicht selten ist eine Behandlungsdauer von 3 bis 4 Wochen angebracht.

Ob Patienten unter akuten oder unter chronischen Schmerzen leiden, ihre Beweglichkeit ist schmerzbedingt meist nachhaltig eingeschränkt. Auch heute noch werden Schmerzpatienten in derartigen Fällen vorwiegend mit Medikamenten oder Schmerzspritzen behandelt. Das Kinesiotaping kann fast immer eine sinnvolle Alternative darstellen, indem es Dysbalancen der Muskulatur auf sanfte Weise aufzulösen vermag.

Obwohl die Therapieerfolge für sich sprechen und die Behandlung hohe Akzeptanz bei den Patienten findet, hat sich der Gemeinsame Bundesausschuss der Kassenärztlichen Vereinigungen leider bisher noch nicht dazu durchringen können, das Kinesiotaping als Kassenleistung zuzulassen.